Häufige Fragen
Wir haben im Folgenden einige häufige Fragen rund um eine kieferorthopädische Behandlung zusammengestellt. Sollte ihre Frage nicht aufgeführt sein, zögern Sie nicht, uns direkt anzusprechen.
Wie viel muss ich für eine kieferorthopädische Behandlung bezahlen?
Behandlungskosten für gesetzlich Versicherte:
Seit dem 01.01.2004 ist ein neues Gesetz im Gesundheitswesen (Gesundheits-Modernisierungsgesetz) in Kraft getreten. Demnach müssen wir ihre Zahn- und Kieferfehlstellungen in einen Behandlungsbedarfsgrad, die so genannten „kieferorthopädischen Indikationsgruppen“ (KIG), einteilen. Die KIG sollen sicherstellen, dass die gesetzlichen Krankenkassen nur noch für die Behandlung solcher Zahn- und Kieferfehlstellungen aufkommen, die das Atmen, Beißen, Kauen und Sprechen erheblich beeinträchtigen oder zu beeinträchtigen drohen. Faktoren wie Ästhetik, Komfort und maximale Sicherheit im Hinblick auf den Behandlungserfolg, finden leider keine Berücksichtigung.
Die außervertraglichen Leistungen werden von der Krankenkasse nicht zurückerstattet.
Behandlungskosten für Erwachsene
Seit dem 1. Januar 1993 haben erwachsene Patienten grundsätzlich keinen Anspruch mehr auf die Kostenübernahme seitens der gesetzlichen Krankenversicherung. Die einzige Ausnahme gilt bei Patienten mit schweren Kieferfehlbildungen (kieferorthopädisch-kieferchirurgische Kombinationsbehandlung).
Behandlungskosten für privat Versicherte
Eine kieferorthopädische Behandlung gehört bei Kindern und Erwachsenen häufig zum Leistungsumfang einer privaten Krankenversicherung. Klären Sie vor einer kieferorthopädischen Behandlung, ob und in welcher Höhe Ihre Versicherung die Kosten übernimmt.
Wann sollte mein Kind zum Kieferorthopäden?
Ideal: Mit vier bis fünf Jahren.
Da bestimmte Anomalien bereits im Milchgebiss korrigiert werden sollten, empfiehlt sich hier eine Kontrolle der Gebissentwicklung beim Spezialisten, damit die folgenden Maßnahmen bei Bedarf sinnvoll eingeleitet werden können:
Die kieferorthopädische Frühbehandlung normalisiert Fehlentwicklungen und ungünstige Wachstumsmuster (wie z. B. Kreuzbisse und umgekehrte Überbisse) und kann hier bereits nachhaltig die Weichen für die spätere harmonische Gesichtsentwicklung Ihres Kindes setzen. Hierfür kommen spezielle Apparaturen zur Anwendung, die ein hohes Maß an Erfahrung und Kompetenz erfordern, um die erwünschten Wachstumsimpulse zu erzielen.
Die Frühbehandlung stellt einen wichtigen fachlichen Schwerpunkt unserer kieferorthopädischen Therapie dar.
Auch Maßnahmen zur Abstellung von Habits wie Fingerlutschen, Zungenpressen, Lippensaugen und –beißen, Sprechstörungen, Mundatmung u. a. sind in dieser Phase der Gebissentwicklung einzuleiten.
Bei vorzeitigem Verlust von Milchzähnen kommen Platzhalter zum Einsatz, um Zahnwanderungen zu vermeiden. Dadurch lässt sich in manchen Fällen eine spätere aufwändige kieferorthopädische Behandlung vermeiden.
Spätestens: Mit neun bis zehn Jahren.
Zu diesem Zeitpunkt kann das Kieferwachstum noch günstig beeinflusst werden und der Zahnwechsel ist noch nicht abgeschlossen.
Ist eine kieferorthopädische Behandlung bei Erwachsenen noch möglich?
Kieferorthopädische Maßnahmen sind in jedem Alter möglich. Das Bewusstsein für Gesundheit und Ästhetik unserer Zähne hat sich in den letzten Jahren grundsätzlich geändert. So kommt es, dass immer mehr Erwachsene sich für eine Korrektur der Zahnstellung interessieren. Die technische Entwicklung der Kieferorthopädie hat sich darauf eingestellt: Es gibt heute verschiedene Möglichkeiten, eine Behandlung möglichst ohne ästhetische Beeinträchtigung, also möglichst wenig sichtbar oder sogar vollkommen unsichtbar, durchzuführen. Möglich ist eine kieferorthopädische Behandlung in jedem Lebensalter.
Wie lange dauert eine kieferorthopädische Behandlung?
Je nach Ausprägung der Zahn- oder Kieferfehlstellung dauert eine Behandlung 3 bis 4 Jahre. Dabei entfallen auf das Tragen einer festen Zahnspange zwischen 1,5 bis 2 Jahre.
Müssen im Rahmen der Behandlung bleibende Zähne gezogen werden?
Die modernen Mechaniken ermöglichen in der Regel das Einstellen aller bleibenden Zähne.
Wird durch eine Zahnspange das Kariesrisiko erhöht?
Nein, allerdings muss die Mundhygiene an die neue Situation angepasst werden. Unser bestens ausgebildetes und erfahrenes Team erläutert Ihnen und Ihrem Kind die Zusammenhänge zwischen Zahngesundheit und Ernährung, dies insbesondere beim Tragen einer festen Zahnspange. Ihr Kind wird verständlich und detailliert in der optimalen Putztechnik wie auch im Gebrauch zusätzlicher Hilfsmittel angeleitet.
Muss ich während der kieferorthopädischen Behandlung weiterhin zum Zahnarzt gehen?
Regelmäßige Zahnarztbesuche sind parallel zur kieferorthopädischen Behandlung auf jeden Fall erforderlich.
Was ist ganzheitliche Kieferorthopädie?
Störungen im oralen Bereich können sich auf die gesamte Entwicklung des Menschen auswirken. Wachstum, Reifung und Regenrationsfähigkeit können beeinträchtigt werden.
Der kieferorthopädischen Behandlung vorausgehend erfolgt eine sorgfältige Anamnese, die die Entwicklung des Patienten und die Untersuchung aller relevanten Mund-, Kiefer- und Gesichtsstrukturen einbezieht. Dazu gehört unter anderem auch die Kiefergelenk- und Funktionsdiagnostik.
Die dann folgende individuelle, auf den Patienten abgestimmte ganzheitliche kieferorthopädische Behandlung fördert die positive Entfaltung der Persönlichkeit des Patienten. Das Selbstvertrauen wird gefestigt. Hierfür werden entscheidende Impulse durch die kieferorthopädische Frühbehandlung, die Funktionskieferorthopädie und die Bioadaptive Therapie gesetzt.
In der ganzheitlichen (systemischen) Kieferorthopädie werden Zähne und Kiefer nicht isoliert betrachtet, sondern eingebettet in die sie umgebenden Körperstrukturen, mit denen sie in Wechselwirkung bzw. Resonanz stehen. Nur eine intakte Mundraumfunktion ermöglicht eine regelrechte, gesunde Zahn- und Kieferentwicklung.
Um die Voraussetzung für eine intakte Mundraumfunktion zu gewährleisten, wird der Patient nicht nur mechanisch „bearbeitet“, sondern wirkt auch selbst durch funktionelle Maßnahmen aktiv mit. Auf diese Weise wird die normale kindliche Entwicklung gefördert und mögliche Rückstände werden aufgeholt.
Um nachhaltigen Erfolg zu haben, kann im Rahmen eines ganzheitlichen Therapiekonzepts die kieferorthopädische Therapie dabei je nach Erfordernis durch begleitende Therapien unterstützt werden:
Die myofunktionelle Therapie unterstützt hierbei die Beseitigung fehlerhafter Funktionen wie z. B. Mundatmung, falsche Schluckmuster oder Sprachfehler.
Osteopathie und craniosacrale Therapie unterstützen eine regelrechte Gelenkfunktion, indem Blockaden gelöst und Spannungen gemindert werden.
Als weitere Bausteine eines ganzheitlichen kieferorthopädischen Therapiekonzepts können Logopädie, Atemtherapie, Physiotherapie wie auch Orthopädie mit in die Behandlung einbezogen werden.
Interessante Links
www.kfo-online.de
www.zahnspangenland.de
Berufspolitische und wissenschaftliche Informationen:
www.bdk-online.org
Adressen und Informationen zu Ganzheitlicher Gesundheit in OWL:
www.heilnetz-owl.de